PV-Module über 2qm: Wie groß dürfen Solarmodule sein?
Solaranlage ist nicht gleich Solaranlage. Neben den klassischen, großflächigen Solaranlagen auf Wohndächern, Agrarflächen oder Industriehallen gibt es auch kompakte Balkonkraftwerke. Für Stecker-Solaranlagen gelten gesonderte Regelungen, um von diversen Vereinfachungen bei Betrieb, Installation und Anmeldung zu profitieren. In diesem Zusammenhang fällt häufig die Frage, ob die Fläche der PV-Module größer als 2qm sein darf? Denn nicht nur bei sogenannten Balkonkraftwerken ist seit 2024 die Einspeiseleistung auf 800 Watt begrenzt, sondern auch die erlaubte Größe für Solarmodule auf Dächern wurde kürzlich angepasst. Klären wir also auf über Balkonkraftwerke und die Größe der Module.
PV-Module über 2qm sind mit der Drei-Quadrat-Meter-Regel erlaubt
Das sind gute Nachrichten für Betreiber von Balkonkraftwerken und alle, die es noch werden wollen! Die bisher geltende gesetzliche Grenze von Solarmodulen mit einer Fläche von maximal zwei Quadratmetern wird angepasst. Schon vor längerer Zeit hatte das Deutsche Institut für Bautechnik seine Vorgaben in der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (kurz: MVV TB) angepasst. Konkret dürfen seither auch Solarmodule mit mehr als zwei Quadratmetern auf Dächern bis 75 Grad verwendet werden. Die neue Grenze liegt jetzt bei maximal 3 Quadratmetern.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Änderung zwar bereits vor einiger Zeit veranlasst wurde, diese aber noch in das Landesrecht der Bundesländer übernommen werden muss. Dieser Prozess ist voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen. Spätestens ab 2025 steht dann den besonders großen Solarmodulen nichts mehr im Weg. Wo die Regelung bereits umgesetzt wurde, lässlich sicher sagen, dass ab sofort Solarmodule über 2 qm erlaubt sind und diese in der Solaranlage verbauen werden können. Dazu zählen unter anderem die Bundesländer Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, hier ist die Anpassung in der Landesbauordnung bereits erfolgt.
Bisherige Regelung: Zuvor war die Nutzung von Solarmodulen über 2qm in der Vergangenheit nicht völlig unmöglich oder verboten, zog jedoch einen erheblichen bürokratischen Aufwand und gesonderte Baugenehmigungen nach sich. Eine vorhabenbezogene Bauartgenehmigung war erforderlich. Dieser Prozess erforderte viel Zeit und Nerven, weswegen in erster Linie Solarmodule bis 2 qm verwendet wurden.
3-Quadratmeter-Regel: Das gilt jetzt
Die 3-Quadratmeter für Solarmodule auf Dächern greift, sobald diese durch das jeweilige Bundesland umgesetzt wurde. Bis dahin gilt für Solarmodule auf Dächern noch eine Begrenzung und es gilt die neue Regelung abzuwarten. Wer nicht warten will, kann die Solaranlage auch auf einer Freifläche, zum Beispiel im Garten betreiben. Hier sind größere Solarmodule kein Problem.
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Wie groß Solarmodule sein dürfen, ist nun also klar: Je nach Bundesland gegebenenfalls derzeit noch maximal 2qm, spätestens in wenigen Monaten sind dann aber auch PV-Module über 2qm mit einer Fläche von bis zu 3 Quadratmetern erlaubt.
Gut zu wissen: In den meisten anderen europäischen Ländern existiert keine gesetzliche Begrenzung über die Größe der Solarmodule auf Dächern bis 75 Grad. Damit war Deutschland in der Vergangenheit ein Sonderfall.
Vorteile von Solarmodulen über 3-Quadratmetern
Solarmodule größer als 2 qm haben gegenüber herkömmlichen, kleineren Modulen einige Vorteile. Offensichtlich ist wohl die Tatsache, dass mehr Fläche auch mehr Leistung ermöglicht. Größere Solarmodule, oft auch als XL- oder XXL-PV-Module angeboten, liefern je nach Größe 500 bis 600 Wp Leistung. Verglichen mit vielen klassische Modulen, die oft nur rund 400 bis 450 Watt-Peak liefern, ist das ein beachtlich höherer Ertrag.
Höherer Ertrag & Vergütung
Durch den höheren Ertrag lässt sich mehr Strom produzieren und damit nicht nur die eigenen Stromkosten senken, sondern im Falle einer größeren Solaranlage auch eine höhere Vergütung für die Einspeisung erzielen. Das gilt nicht für Balkonkraftwerke, sie sind – ohne entsprechend komplexere Anmeldung – nicht für eine Einspeisevergütung berechtigt.
Bessere Preis-Leistung
Die Kosten für eine selbst produzierte Kilowattstunde Solarstrom richten sich stets nach den Anschaffungs- und Betriebskosten einer Solaranlage. Je günstiger die Solaranlage, umso kürzer der Amortisationszeitraum und umso günstiger der selbst produzierte Strom. Gemessen an den Kosten je Watt-Peak sind größere Solarmodule oft günstiger. Konkret heißt das, obwohl ein größeres Modul mit über 2 Quadratmetern absolut gesehen teurer ist, ist der Zuwachs beim Ertrag noch stärker als die zusätzlichen Kosten. Der Preis je Kilowattstunde sinkt damit wiederum und es ergibt sich insgesamt ein günstigerer Strompreis.
Warum sind jetzt auch Solarmodule über 2 qm erlaubt?
Die Gründe für die Zulassung größerer Solarmodule sind vielfältig. Zum einen ergeben sich für Betreiber die oben genannten Vorteile – ein höherer Ertrag, geringere Kosten je Kilowattstunde und eine insgesamt günstigere Preis-Leistungs-Bilanz. Zum anderen tragen größere Solarmodule zur effizienteren Nutzung von Dachflächen bei, da weniger Module für die gleiche Leistung benötigt werden. Das spart Installationszeit und verringert den Aufwand bei der Verkabelung. Ein weiterer Grund ist das steigende – politische und gesellschaftliche – Interesse an erneuerbaren Energien und das Ziel, möglichst viel Energie aus Solar-, Wind- und Wasserkraft zu erhalten, um die Energiewende voranzutreiben.
Mit größeren PV-Modulen erhalten sowohl Privatpersonen, als auch Unternehmen und gewerbliche Betreiber von Solaranlagen eine effektive Möglichkeit, noch mehr eigenen Strom zu produzieren und den Netzbedarf an fossilen Energien weiter zu reduzieren. Das spart schlussendlich mehr Emissionen ein und die Belastung für Mensch, Klima und Umwelt ist dank Solarmodulen über 2qm geringer.
Wie groß sind PV-Module?
Typischerweise umfassen die weit verbreiteten Standard-Solarmodule mit 350 bis 450 Watt-Peak eine Fläche beziehungsweise Größe von 1,5 bis 2 qm. Durch die neue 3-Quadratmeter-Regelung für PV-Module, ist jedoch mehr Fläche und damit mehr Leistung möglich. Diese noch recht neuen XL-PV-Module können dann auf 2 bis 3 am Fläche bis zu 600 Watt-Peak-Leistung erbringen. Das ist eine deutliche Steigerung.
Wichtig zu wissen ist auch, dass sich in der Regel entsprechende Unterschiede bei der Größe von Solarmodulen im privaten und gewerblichen Bereich finden. Während auf Hausdächern und im privaten Umfeld meist kompaktere PV-Module verwendet werden, steht auf Gewerbe- und Industrieflächen häufig weitaus mehr Platz zur Verfügung, was auch den Einsatz von größeren Modulen bis 3 Quadratmeter ermöglicht.
Was gilt für Balkonkraftwerke?
Zunächst gilt die Änderung der über die Größe von Solarmodulen auch für Balkonkraftwerke. Wer sein Balkonkraftwerk also auf einem Dach bis 75 Grad Neigung installieren will, profitiert von der neuen Regelung. Andere Flächen, wie im Garten etwa, waren von der bisherigen Grenze nicht betroffen. Insofern lassen sich die größeren Module auch weiterhin hier einsetzen. Zu beachten sind allerdings die gesetzlichen Regelungen hinsichtlich der vereinfachten Anmeldung und Genehmigung von Balkonkraftwerken. Werden diese nämlich nicht mehr eingehalten, so erlischt die vereinfachte Anmeldung und Nutzung. Das Balkonkraftwerk wird dann wie eine normale, größere Solaranlage behandelt.
So schreibt der Gesetzgeber vor, dass ein Balkonkraftwerk nicht nur maximal über 800 Watt Einspeiseleistung verfügen darf, sondern seit der Einführung des Solarpakets 1 in 2024 auch die zulässige Gesamtleistung aller Solarmodule nicht 2.000 Watt-Peak übersteigen darf. Konkret heißt das also: Wer zum Beispiel vier XL-Module mit 600 Watt Leistung installieren will, der würde diese Grenze mit insgesamt 2.400 Watt überschreiten. In diesem Fall bleibt die Wahl zwischen nur drei PV-Modulen oder der regulären Anmeldung als Solaranlage. Der Betrieb als Balkonkraftwerk ist dann nicht mehr gestattet. Immerhin: Dann wären auch mehr als 800 Watt Einspeiseleistung möglich.
Tipp: Ein Balkonkraftwerk mit Speicher ist besonders lohnenswert beigrößeren XL-Modulen.
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PV-Module größer 2 qm: So hoch sind die Kosten
Die Kosten für größere PV-Module über 2 qm hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter Hersteller, Leistungsfähigkeit (Watt-Peak), Installationsaufwand und zusätzliche Komponenten wie Wechselrichter oder Montagesysteme. Größere Module mit einer Leistung von etwa 500 bis 600 Wp sind oft günstiger im Preis pro Watt-Peak als kleinere Module und liegen im Schnitt zwischen 150 und 300 Euro pro Modul. Allerdings können je nach Hersteller und Qualität auch Module im höheren Preissegment angeboten werden.
Die Gesamtkosten einer Anlage mit solchen XL- oder XXL-Modulen liegen aufgrund der hohen Effizienz meist nur geringfügig über denen einer Anlage mit konventionellen, kompakteren Standard-Modulen, jedoch bietet die höhere Leistung pro Modul langfristig deutliche Kostenvorteile. Auch die Installationskosten fallen tendenziell geringer aus, da weniger Module verbaut und miteinander verkabelt werden müssen. Das spart Zeit und reduziert den Arbeitsaufwand.
Wie viel kW pro m² Dachfläche?
Die erlaubte Leistung pro Quadratmeter Dachfläche hängt vor allem von der Effizienz der gewählten PV-Module ab. Denn wie bereits beschrieben, richtet sich der Gesetzgeber in erster Linie nach der Größe der Module und weniger nach der möglichen Leistung. Standard-Solarmodule erzeugen in der Regel zwischen 150 und 200 Watt-Peak (Wp) pro Quadratmeter, wobei einige Hochleistungsmodelle sogar bis zu 220 Wp oder mehr erreichen können. Das bedeutet, dass auf einem Quadratmeter Dachfläche unter optimalen Bedingungen eine Leistung von etwa 0,15 bis 0,22 kW installiert werden kann.
Mit Blick auf die jetzt neu geltende 3-Quadratmeter-Regel für PV-Module lassen sich auf vielen Flächen also deutlich höhere Leistungen erzielen: Ein Modul mit 3 m² kann bis zu 600 Wp liefern, was auf die Fläche gerechnet eine Leistung von rund 0,2 kW pro m² bedeutet. Für eine typische Dachfläche von 20 m² wären so etwa 3 bis 4 kWp installierbar. Die genaue Leistung variiert jedoch je nach Ausrichtung und Neigungswinkel des Dachs, sowie der Einstrahlung am jeweiligen Standort.
Wie viel kW pro m² Dachfläche erlaubt sind, hängt also von der Modulleistung und-größe ab. Aus diesen Vorgaben lässt sich schließen, dass umgerechnet rund 0,2 kWp je Quadratmeter erlaubt sind.
Wie groß sind die PV-Module für ein Balkonkraftwerk?
Die Frage nach der Größe von Balkonkraftwerk-Modulen lässt sich nicht pauschal beantworten. PV-Module für Balkonkraftwerke sind in der Regel etwas kleiner und kompakter als klassische Dachmodule, da sie an Balkonen oder kleinen Flächen angebracht werden müssen. Typischerweise sind die Module für Balkonkraftwerke etwa 1,6 bis 2 Quadratmetern groß und liefern pro Modul eine Leistung von rund 300 bis 400 Watt-Peak (Wp). Um die maximale Einspeiseleistung von 800 Watt voll auszunutzen, werden oft zwei oder mehr dieser Module kombiniert. Damit diese Grenze dann trotz größerer Modulleistung nicht überschritten wird, ist der Wechselrichter auf 800 Watt begrenzt.
Dadurch ergibt sich zwar oft eine Gesamtkapazität von bis zu 2.000 Wp, die tatsächliche Einspeiseleistung übersteigt jedoch nie 800 Watt. Doch auch für Balkonkraftwerke gibt es deutlich größere XL-Module, die dann über 2 qm bis maximal 3 Quadratmeter groß. Diese großen Balkonkraftwerk-Module sind vor allem für Dächer und Freiflächen geeignet. Das kann einerseits das Hausdach oder der Carport sein, andererseits aber auch ein Platz auf der Wiese im Garten.
Fazit: PV-Module über 2qm – das ist erlaubt
Die Anpassung der Regelungen für PV-Module auf bis zu 3 Quadratmeter eröffnet neue Möglichkeiten für Solaranlagen, insbesondere für Balkonkraftwerke und private Dachanlagen. Durch die neue 3-Quadratmeter-Grenze, die bis spätestens 2025 in allen Bundesländern gelten wird, können Solaranlagen mit größeren und leistungsstärkeren Modulen geplant und installiert werden. Diese deutlich größeren PV-Module bieten nicht nur eine bessere Preis-Leistungs-Bilanz, sondern auch eine höhere Effizienz, da mehr Leistung pro Modul erzielt wird. Zudem sinken die Installationskosten, da weniger Module installiert und verkabelt werden müssen. Das vereinfacht den gesamten Installationsprozess.
Die Entscheidung für größere PV-Module unterstützt zudem die Energiewende: Dank des höheren Ertrags reduzieren diese Solarmodule den Bedarf an fossilen Energiequellen und tragen zu einer nachhaltigeren Stromversorgung bei. Für Betreiber bedeutet dies nicht nur potenziell niedrigere Stromkosten, sondern auch einen höheren Nutzen ihrer Anlage. Während Deutschland in der Vergangenheit strenge Vorschriften zur Modulauswahl hatte, passt es sich nun europäischen Standards an und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien noch stärker. Insgesamt bieten die neuen Regelungen sowohl privaten als auch gewerblichen Anlagenbesitzern eine zukunftsorientierte und effiziente Lösung zur eigenen Energieproduktion. Damit bringen PV-Module über 2qm viele Chancen und Vorteile mit sich!