Indach Photovoltaik Anlagen: Vorteile, Nachteile und Fördermöglichkeiten im Überblick
Die Indach Photovoltaik erfreut sich wachsender Beliebtheit, wenn es darum geht, erneuerbare Energien elegant in die Gebäudehülle zu integrieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufdach-Systemen verschmelzen die Solarmodule bei dieser innovativen Lösung nahtlos mit der Dacheindeckung und übernehmen neben der Stromerzeugung auch die Funktion des Wetterschutzes. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Konzept der Indach PV Anlagen? Welche Vorteile bietet diese Technologie und wo liegen mögliche Nachteile?
Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte rund um das Thema Indach Photovoltaik und gibt wertvolle Tipps für die Planung und Umsetzung eines solchen Projekts.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Indach Photovoltaik Anlage?
Eine Indach Photovoltaik Anlage, auch bekannt als Indach PV oder dachintegrierte Solaranlage, ist eine besondere Art der Installation von Solarmodulen auf einem Gebäude. Im Gegensatz zu den weitverbreiteten Auf-Dach-Systemen, bei denen die PV-Module auf einem Gestell über der eigentlichen Dacheindeckung montiert werden, ersetzen die In-Dach-Solarmodule teilweise oder vollständig die herkömmliche Dachhaut.
Die Indach Photovoltaik übernimmt somit eine Doppelfunktion: Zum einen dient sie der Stromerzeugung aus Sonnenenergie, zum anderen fungiert sie als wasserdichte und witterungsbeständige Dacheindeckung. Die speziell für diesen Zweck entwickelten Indach-Module fügen sich nahtlos und eben in die Dachfläche ein, sodass ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Gesamtbild entsteht.
Besonders interessant ist die Indach-Montage von Solarmodulen im Rahmen einer ohnehin anstehenden Dachsanierung oder bei Neubauten. Hier lassen sich die PV-Elemente von Anfang an in die Planung einbeziehen und optimal in das Dachkonzept integrieren. Durch den Wegfall eines Teils der konventionellen Dacheindeckung können sogar Kosten eingespart werden, während gleichzeitig eine nachhaltige Energiequelle geschaffen wird.
Wie ist eine Indach PV aufgebaut?
Wenn Sie sich für eine Indach Photovoltaik Anlage entscheiden, werden Sie schnell feststellen, dass sich der Aufbau deutlich von einer klassischen Aufdach-Montage unterscheidet. Bei Aufdach-Systemen werden die Solarmodule auf einem Gestell über der eigentlichen Dacheindeckung installiert. Im Gegensatz dazu ersetzen die Indach-Module die Dachhaut teilweise oder vollständig und werden so zu einem festen Bestandteil Ihres Daches.
Das Besondere an Indach-Solarmodulen ist ihre rahmenlose Bauweise, die eine flächenbündige Integration in die Dachfläche ermöglicht. Die Module werden auf speziellen Schienen befestigt, die direkt auf der Dachlattung montiert sind. Dabei achten die Fachleute besonders darauf, dass die Solarelemente in Höhe und Dicke perfekt an das umgebende Dach angepasst sind, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten.
Um sicherzustellen, dass Ihre Indach PV Anlage wetterfest und dauerhaft dicht bleibt, werden unter den Modulen zusätzliche Abdeckplatten oder eine spezielle Folie verlegt. Diese Schutzschicht verhindert zuverlässig, dass Feuchtigkeit eindringt und gewährleistet so die Langlebigkeit der gesamten Konstruktion.
Bei der Montage und Installation einer Indach Photovoltaik Anlage ist Präzision und Fachwissen gefragt. Da die Solarmodule die Funktion der Dacheindeckung übernehmen, ist eine fachgerechte Integration von entscheidender Bedeutung, um Undichtigkeiten und Schäden am Dach zu vermeiden. Vertrauen Sie daher auf erfahrene und qualifizierte Dachdecker, die mit den spezifischen Anforderungen von Indach-Systemen bestens vertraut sind.
Auch die Form Ihres Daches spielt bei der Planung einer Indach PV Anlage eine wichtige Rolle. Satteldächer und die meisten anderen Steildachformen eignen sich hervorragend für die Integration von Solarmodulen. Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Pultdächer mit einer zur Wetterseite Nordwest ausgerichteten Dachfläche sowie Flachdächer sind für Indach Photovoltaik Anlagen weniger geeignet.
Lohnt sich Indach Photovoltaik im Vergleich zu Aufdach Photovoltaik?
Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ob Sie eine In-Dach- oder eine Aufdach-Photovoltaikanlage installieren möchten, spielen neben der Optik auch finanzielle Überlegungen eine wichtige Rolle. Die Frage, ob sich eine Indach PV-Anlage im Vergleich zur klassischen Aufdach-Montage lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt dies von verschiedenen Rahmenbedingungen ab, die Sie individuell betrachten sollten.
Nehmen Sie sich die Zeit, Faktoren wie die Ausrichtung Ihres Daches, die Größe der verfügbaren Fläche, die Sonneneinstrahlung an Ihrem Standort und die aktuelle Einspeisevergütung genau unter die Lupe zu nehmen. Diese Informationen bilden die Grundlage für eine fundierte Entscheidung.
Ein klarer Vorteil der Indach-Photovoltaik ergibt sich, wenn Sie ein Neubauprojekt planen oder ohnehin eine Dachsanierung ansteht. Da die Solarmodule in diesem Fall die Funktion der Dacheindeckung übernehmen, können Sie die Kosten für den Einkauf und die Verlegung herkömmlicher Dachziegel einsparen. Das kann sich langfristig für Sie auszahlen.
Was sollte man bei der Planung einer dachintegrierten Photovoltaikanlage berücksichtigen?
1. Ausrichtung und Neigung des Daches - Optimale Bedingungen für Ihre Indach-Photovoltaik
Die Planung einer dachintegrierten Photovoltaikanlage erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung verschiedener Faktoren, um eine optimale Leistung und Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Ausrichtung und Neigung des Daches. Ideale Bedingungen bietet eine Südausrichtung mit einer Neigung von 30 bis 35 Grad. Hier können die Solarmodule die höchste Einstrahlung und somit den maximalen Ertrag erzielen. Aber auch Dächer mit einer Ost-West-Ausrichtung können durchaus rentabel sein, insbesondere wenn eine größere Dachfläche zur Verfügung steht.
2. Die richtige Größe Ihrer Indach-PV-Anlage - Strombedarfsanalyse für optimale Ergebnisse
Um die optimale Größe der Indach PV-Anlage zu bestimmen, ist eine genaue Abschätzung des Strombedarfs erforderlich. Dabei sollten sowohl der aktuelle als auch der zukünftig zu erwartende Verbrauch berücksichtigt werden. Eine sorgfältige Analyse des Energieprofils ermöglicht es, die Anlage so zu dimensionieren, dass sie den Bedarf optimal deckt und gegebenenfalls auch Überschüsse für die Einspeisung ins Netz oder die Speicherung in einem Batteriesystem produziert.
- ● AC-gekoppelte Speicherlosung als plug und play
- ● 1200 Watt bidirektionale wechselstromleistung
- ● 23,04 kWh Speicher mit 3 Einheiten in winer Phase
- ● 2400W Solarleistung, 1800W - 7200W MPPT
- ● ZenLink Automatische Multi-Set-Verbindung
- ● 10 Jahre Garantie, 15 Jahre Lebensdauer
Ein weiterer kritischer Punkt bei der Planung ist die Statik des Daches. Da die Photovoltaikanlage ein zusätzliches Gewicht darstellt, muss sichergestellt sein, dass die Dachkonstruktion dieser Belastung standhalten kann. Eine fachkundige Überprüfung durch einen Statiker oder Dachdecker ist hier unerlässlich, um die Stabilität und Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.
3. Bauvorschriften und Genehmigungen - Reibungslose Planung für Ihre Indach-Photovoltaik
Nicht zu vernachlässigen sind auch die örtlichen Bauvorschriften und Genehmigungsverfahren. Vor der Installation einer Indach-Photovoltaikanlage müssen die entsprechenden Regelungen und Auflagen geprüft werden. Dazu gehören beispielsweise Vorgaben zur maximalen Höhe der Module, zur Einhaltung von Brandschutzbestimmungen oder zu Abstandsflächen. Eine frühzeitige Abstimmung mit den zuständigen Behörden und die Einholung erforderlicher Genehmigungen vermeiden spätere Komplikationen.
4. Förderungen und Finanzierungsoptionen - Attraktive Möglichkeiten für Ihre Indach-Photovoltaik
Ein letzter, aber nicht zu unterschätzender Aspekt sind mögliche Förderungen und Finanzierungsoptionen. Viele Länder und Kommunen bieten attraktive Förderprogramme für die Installation von Photovoltaikanlagen, sei es in Form von direkten Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder steuerlichen Vergünstigungen. Eine gründliche Recherche und Beratung durch Experten kann helfen, die zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen und die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu verbessern.
Was sind die Vorteile von einer Indach PV Anlage?
Geringere Dach-Baukosten: Bei Neubauten oder umfassenden Dachsanierungen kann die Integration einer Indach PV-Anlage die Gesamtkosten reduzieren. Da die Solarmodule die Funktion der Dacheindeckung übernehmen, entfallen die Kosten für herkömmliche Dachziegel und die Arbeit des Dachdeckers. Dieser finanzielle Vorteil kann die höheren Anschaffungskosten der Indach-Module teilweise oder sogar vollständig ausgleichen.
Ästhetisches Erscheinungsbild: Ein wesentlicher Vorteil der Indach Photovoltaik liegt in ihrer optischen Attraktivität. Die rahmenlosen, schlanken Module fügen sich nahtlos und harmonisch in die Dachfläche ein und bilden eine glatte, unauffällige Oberfläche. Verschiedene Farben wie Schwarz, Blau oder Rottöne ermöglichen eine individuelle Anpassung an das Dachmaterial und den Gebäudestil. Selbst auf denkmalgeschützten Gebäuden kann eine Indach PV-Anlage in Einzelfällen realisiert werden, ohne das historische Erscheinungsbild zu beeinträchtigen.
Mechanische Stabilität: Dank ihrer flachen, windschlüpfrigen Struktur bieten Indach-Solarmodule kaum Angriffsfläche für Windböen und sind somit weniger anfällig für Sturmschäden als aufgeständerte Systeme. Das Gewicht der Module verteilt sich gleichmäßig auf die Dachfläche, was die Stabilität erhöht und die Belastung für den Dachstuhl reduziert. Spezielle Sturmklammern sichern die Module zusätzlich gegen Abheben.
Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit: Die Haltbarkeit von Indach-Solarmodulen liegt bei 30 bis 40 Jahren und entspricht damit der Lebensdauer herkömmlicher Dacheindeckungen. Ein Austausch einzelner Module ist ohne großen Aufwand möglich. Zudem sorgen die glatte Oberfläche und der gute Wasserabfluss für eine effektive Selbstreinigung der Module durch Regen, was den Wartungsaufwand reduziert.
Geringes Gewicht und Montagezeit: Im Vergleich zu Aufdach-Anlagen ist das Gewicht einer Indach PV-Anlage um 35 bis 50 kg/m² geringer, da ein Teil der schweren Dachziegel entfällt. Dies ermöglicht die Installation auch auf Dächern mit geringer Traglastreserve. Zudem verkürzt sich die Montagezeit, da Dacheindeckung und PV-Anlage in einem Arbeitsschritt installiert werden können.
Was sind die Nachteile von Indach-Photovoltaik?
Trotz ihrer zahlreichen Vorteile weist die Indach Photovoltaik auch einige Nachteile auf, die bei der Planung und Entscheidung für eine solche Anlage berücksichtigt werden sollten. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:
Höhere Kosten bei Nachrüstungen im Altbau: Die Installation einer Indach PV-Anlage auf einem bestehenden Gebäude ist in der Regel etwa 20 % teurer als eine vergleichbare Aufdach-Lösung. Der Hauptgrund dafür liegt in dem erforderlichen Rückbau des Daches und der Anpassung von Dachlatten und -trägern. Diese zusätzlichen Arbeiten treiben die Gesamtkosten in die Höhe und können die Wirtschaftlichkeit der Anlage beeinträchtigen.
Eingeschränkte Kompatibilität mit bestimmten Dachtypen: Indach-Solarmodule sind nicht für alle Dacharten geeignet. Insbesondere Bitumen-, Reet-, Schiefer- oder Flachdächer sind mit den meisten Indach-Systemen nicht kompatibel. Auch bei Schrägdächern ist eine Mindestneigung von 30° erforderlich, um einen ausreichenden Regenwasserabfluss zu gewährleisten. Diese Einschränkungen können die Einsatzmöglichkeiten der Indach Photovoltaik begrenzen.
Geringerer Ertrag durch schlechtere Hinterlüftung: Ein wesentlicher Nachteil von Indach PV Anlagen im Vergleich zu Aufdach-Systemen ist die weniger effektive Kühlung der Module. Durch den fehlenden Abstand zwischen den Modulen und dem Dach ist die Hinterlüftung eingeschränkt, was zu einer schnelleren Erwärmung der Solarzellen führt. Mit steigender Temperatur sinken Leistung und Wirkungsgrad der Module, was sich negativ auf den Jahresertrag auswirkt. Ohne zusätzliche Kühlung ist mit einer Ertragsreduzierung von 3 bis 10 % zu rechnen.
Komplexere Planung und Installation: Die Integration einer Indach PV Anlage erfordert eine sorgfältige Planung und Abstimmung mit der Dachkonstruktion. Je nach verwendetem Montagesystem können Anpassungen am Dachstuhl erforderlich sein, was den Installationsaufwand erhöht. Zudem ist die Auswahl geeigneter Komponenten und die fachgerechte Montage entscheidend für die Dichtheit und Langlebigkeit des Systems. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Solarteur und Dachdecker ist unerlässlich.
Eingeschränkte Flexibilität bei Dachsanierungen: Während Aufdach-Anlagen bei einer anstehenden Dachsanierung relativ einfach demontiert und nach den Arbeiten wieder installiert werden können, ist dies bei Indach-Systemen nicht ohne Weiteres möglich. Da die Solarmodule einen integralen Bestandteil der Dacheindeckung bilden, müssen sie bei einer Sanierung ebenfalls entfernt und neu eingebaut werden, was mit zusätzlichen Kosten und Aufwand verbunden ist.
Geringerer Kühleffekt für das Gebäude: Aufdach-Solaranlagen wirken wie eine Schutzschicht auf dem Dach und reduzieren die Wärmeübertragung ins Gebäudeinnere. Dadurch kann die Innentemperatur um ein bis zwei Grad Celsius gesenkt und Stromkosten für die Klimatisierung eingespart werden. Dieser Effekt entfällt bei Indach-Systemen, da die Module direkt auf der Dachhaut aufliegen.
Wie werden Indach Solarmodule montiert?
Die Montage von Indach Solarmodulen erfordert eine sorgfältige Planung und fachgerechte Ausführung, um eine dauerhaft dichte und funktionale Integration in die Dacheindeckung zu gewährleisten. Grundsätzlich gibt es zwei bewährte Methoden für die Installation von Indach-Modulen, die beide darauf abzielen, das Eindringen von Feuchtigkeit zuverlässig zu verhindern.
1. Versetzte Verlegung von Indach-Solarmodulen
Bei dieser Methode werden die Solarmodule ähnlich wie herkömmliche Dachziegel oder Schindeln versetzt angeordnet, sodass das obere Modul jeweils das untere Modul überlappt. Durch diese schuppenartige Verlegung entsteht eine wasserableitende Schicht, die einen effektiven Schutz vor eindringender Feuchtigkeit bietet.
Die versetzte Anordnung hat zudem den Vorteil, dass Regenwasser leicht abfließen kann und sich Schnee und Eis nicht auf den Modulen ansammeln, sondern problemlos abrutschen. Dies trägt zur Selbstreinigung der Solarmodule bei und minimiert den Wartungsaufwand.
Für die versetzte Verlegung werden spezielle Indach-Module verwendet, die mit entsprechenden Überlappungsbereichen und Dichtungen ausgestattet sind. Die Module werden auf einer Unterkonstruktion aus Dachlatten oder Schienen befestigt, die zuvor auf der Dachhaut montiert wurde.
2. Ebenbürtige Verlegung von Indach-Solarmodulen
Die zweite gängige Methode ist die ebenbürtige Verlegung der Indach-Solarmodule. Hierbei werden die Module nebeneinander in einer Ebene angeordnet, sodass eine durchgehende, homogene Dachfläche entsteht. Die Module schließen bündig aneinander an, ohne dass eine Überlappung vorgesehen ist.
Bei dieser Installationsmethode ist eine sorgfältige Abdichtung der entstehenden Fugen zwischen den Modulen von entscheidender Bedeutung. In der Regel werden für die ebenbürtige Verlegung spezielle rahmenlose Indach-Module verwendet, die über integrierte Dichtungen oder Verbindungselemente verfügen.
Die Abdichtung der Fugen erfolgt meist durch spezielle Dichtungsbänder oder -profile, die eine wasserdichte Verbindung zwischen den Modulen herstellen. Je nach Montagesystem können auch zusätzliche Abdeckungen oder Verkleidungen zum Einsatz kommen, die den Übergang zwischen den Modulen schützen und optisch ansprechend gestalten.
Unabhängig von der gewählten Installationsmethode ist eine professionelle Planung und Ausführung durch erfahrene Solarinstallateure und Dachdecker unerlässlich. Eine enge Abstimmung zwischen den Gewerken stellt sicher, dass die Aufdach-Solarmodule optimal in die Dachkonstruktion integriert werden und langfristig zuverlässig funktionieren.
Ist Indach PV wasserdicht?
Ein entscheidender Aspekt bei der Integration von Photovoltaikmodulen in die Dacheindeckung ist die Gewährleistung der Wasserdichtheit. Schließlich müssen Indach-Solarmodule nicht nur die Funktion der Energieerzeugung erfüllen, sondern auch zuverlässig vor eindringender Feuchtigkeit schützen, um Schäden an der Dachkonstruktion und dem Gebäude zu vermeiden.
Die gute Nachricht ist: Indach PV-Systeme sind bei fachgerechter Planung und Ausführung wasserdicht. Hierfür kommen verschiedene Maßnahmen und Komponenten zum Einsatz, die eine dauerhaft dichte Integration der Solarmodule in das Dach sicherstellen.
Abdeckplatten oder Folien als zusätzliche Dichtebene
Eine bewährte Methode, um die Wasserdichtheit von Indach PV-Anlagen zu gewährleisten, ist die Verlegung von Abdeckplatten oder speziellen Folien unter den Solarmodulen. Diese zusätzliche Schicht dient als Sekundärdichtung und verhindert zuverlässig das Eindringen von Feuchtigkeit in die darunterliegende Dachkonstruktion.
Die Abdeckplatten oder Folien werden flächig auf der Dachhaut verlegt und bilden eine durchgehende, wasserableitende Ebene. Sie sind meist aus hochwertigem, UV-beständigem Kunststoff gefertigt und speziell auf die Anforderungen von Indach PV-Systemen abgestimmt. Durch die nahtlose Verlegung und die Verwendung von Überlappungen oder Dichtungsbändern an den Stößen wird eine lückenlose Abdichtung erzielt.
Ist die Hinterlüftung bei Indach Solarmodulen ein Problem?
Um die Problematik der eingeschränkten Hinterlüftung bei Indach-Solarmodulen zu adressieren, gibt es verschiedene Lösungsansätze. Ein wichtiger Faktor ist die Auswahl hochwertiger Module mit verbesserten Wärmeableitungseigenschaften.
Solarmodule mit leistungsfähigen Materialien und optimierter Konstruktion können die entstehende Wärme effektiver an die Umgebung abgeben und so die Betriebstemperatur reduzieren. Beispielsweise zeichnen sich moderne Hochleistungsmodule mit Heterojunction-Technologie (HJT) durch einen geringen Temperaturkoeffizienten aus, was bedeutet, dass sie auch bei höheren Temperaturen einen stabileren Wirkungsgrad aufweisen.
Darüber hinaus können spezielle Indach Montagesysteme mit integrierten Belüftungskanälen oder -öffnungen dazu beitragen, die Hinterlüftung zu verbessern. Diese Systeme ermöglichen eine gewisse Luftzirkulation hinter den Modulen und unterstützen so die Wärmeabfuhr.
Eine weitere Option besteht in der Verwendung von Solarmodulen mit einer größeren Fläche oder einem höheren Wirkungsgrad. Dadurch kann die erforderliche Anzahl an Modulen reduziert und mehr Freiraum für die Hinterlüftung geschaffen werden.
Kosten für eine Indach Photovoltaik Anlage
Die Kosten für eine Indach Photovoltaik Anlage können je nach Ausgangssituation und Rahmenbedingungen variieren. Ein entscheidender Faktor ist dabei, ob die Anlage im Rahmen eines Neubaus oder einer Dachsanierung installiert wird oder ob sie auf einem bestehenden Dach nachgerüstet werden soll.
Kostenvorteile bei Neubau oder Dachsanierung
Beim Neubau eines Hauses oder bei der Sanierung eines Hausdachs kann die Integration einer Indach-Photovoltaikanlage durchaus Kostenvorteile gegenüber einer klassischen Aufdach-Montage bieten. Da die Solarmodule bei einer Indach-Lösung die Funktion der Dacheindeckung übernehmen, entfallen die Kosten für herkömmliche Dachziegel und die damit verbundene Arbeit des Dachdeckers.
In diesem Fall kann die Indach Photovoltaik sogar günstiger sein als eine separate Dacheindeckung und eine zusätzliche Aufdach-PV-Anlage. Die Einsparungen ergeben sich aus der Doppelfunktion der Solarmodule als Energieerzeuger und Wetterschutz sowie aus der effizienteren Planung und Montage im Rahmen des Neubau- oder Sanierungsprojekts.
Höhere Kosten bei Nachrüstung auf Bestandsbauten
Anders sieht es hingegen aus, wenn eine Indach Photovoltaik Anlage auf einem bestehenden Dach nachgerüstet werden soll. In diesem Fall ist eine herkömmliche Aufdach-Montage in der Regel die wirtschaftlichere Lösung.
Die höheren Kosten für eine nachträgliche Indach-Installation ergeben sich hauptsächlich aus dem erforderlichen Aufwand für den Rückbau und die Entsorgung der vorhandenen Dacheindeckung. Je nach Beschaffenheit des Daches müssen möglicherweise auch Dachlatten und Balken angepasst oder nachgebaut werden, um eine geeignete Unterkonstruktion für die Indach-Solarmodule zu schaffen.
Hinzu kommen die Kosten für die speziellen Indach-Montagesysteme und die damit verbundenen Anforderungen an die Abdichtung und Integration der Solarmodule in die Dachfläche. Diese Mehrkosten können die Wirtschaftlichkeit einer nachträglichen Indach-Lösung im Vergleich zu einer Aufdach-Montage beeinträchtigen.
Wird Indach PV gefördert?
Die gute Nachricht vorweg: Indach-Photovoltaikanlagen können von attraktiven Fördermöglichkeiten profitieren. Insbesondere im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ergeben sich interessante Optionen für die finanzielle Unterstützung bei der Installation einer Indach PV-Anlage.
KfW Effizienzhaus-Förderung für Indach PV
Da Indach-Solarmodule einen integralen Bestandteil der Gebäudehülle bilden, haben sie Anspruch auf die KfW Effizienzhaus-Förderung im Rahmen der BEG. Diese Förderung zielt darauf ab, energieeffiziente Gebäude und Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Konkret bedeutet dies, dass bei einer Dachsanierung mit Integration einer Indach-Photovoltaikanlage ein zinsgünstiger Kredit von bis zu 120.000 Euro in Anspruch genommen werden kann. Der Clou dabei: Zusätzlich zu den attraktiven Konditionen des Kredits gibt es einen Tilgungszuschuss von 20 Prozent.
Das heißt, ein Fünftel des aufgenommenen Darlehens muss nicht zurückgezahlt werden, sondern wird von der KfW erlassen. Dieser Zuschuss stellt eine erhebliche finanzielle Entlastung dar und verbessert die Wirtschaftlichkeit der Indach PV-Anlage.
Antragstellung über die Hausbank
Um die KfW Effizienzhaus-Förderung für eine Indach-Photovoltaikanlage in Anspruch zu nehmen, erfolgt die Antragstellung über die eigene Hausbank. Die Bank prüft die Fördervoraussetzungen und stellt den Antrag bei der KfW. Nach Bewilligung des Antrags kann der zinsgünstige Kredit in Anspruch genommen werden.
Es ist wichtig, sich im Vorfeld der Maßnahme umfassend über die aktuellen Förderbedingungen und -konditionen zu informieren. Die Förderrichtlinien können sich von Zeit zu Zeit ändern, daher empfiehlt sich eine Beratung durch die Hausbank oder einen spezialisierten Energieberater.
Weitere Fördermöglichkeiten
Neben der KfW Effizienzhaus-Förderung gibt es möglicherweise weitere Förderprogramme auf Landes- oder kommunaler Ebene, die für die Installation einer Indach PV-Anlage in Frage kommen. Auch hier lohnt sich eine gründliche Recherche oder die Konsultation eines Fachmanns, um alle Möglichkeiten optimal auszuschöpfen.