Balkonkraftwerk anschließen: Das muss beim Anschluss beachtet werden
Wer ein Balkonkraftwerk anschließen will, sollte sich im Vorfeld der Inbetriebnahme der Stecker-Solaranlage ein paar Gedanken machen. Die Balkonkraftwerk Montage wird schließlich in der Regel nur einmal durchgeführt und bei falscher Vorgehensweise ist eine Anpassung nur mit großem Aufwand möglich. Fehler bei Anschluss und Installation können schlimmstenfalls sogar Schäden an der Hardware verursachen und aufgrund des elektrischen Stroms ein Gesundheitsrisiko darstellen.
Was gibt es also alles zu beachten beim Anschließen eines Balkonkraftwerkes?Brauche ich einen Balkonkraftwerk Schaltplan? In welcher Reihenfolge werden Module und Wechselrichter angeschlossen? In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Thema Balkonkraftwerk anschließen!
Wie wird ein Balkonkraftwerk angeschlossen?
Vorab: Das Anschließen und die Montage eines Balkonkraftwerks ist gar nicht so kompliziert! Die auch unter dem Namen Stecker-Solaranlagen bekannten Geräte werden vollständig steckerfertig ausgeliefert, sodass die vorhandenen Stecker nur noch miteinander verbunden werden müssen. Dafür braucht es weder Expertise noch Erfahrung als Fachkraft innerhalb der Solarbranche. Die Lieferung eines Balkonkraftwerks erfolgt in der Regel als ganzes Set. Es sind also sowohl Kabel, als auch Solarmodule und Wechselrichter vorhanden. Die meisten Sets sind zudem bereits mit einer Befestigung für zum Beispiel das Dach ausgestattet.
Im ersten Schritt wird die Befestigung am künftigen Einsatzort des Balkonkraftwerks aufgebaut. Im Anschluss werden dann die Hardware-Komponeten, also Solarmodule und Wechselrichter verbunden und befestigt. Sind alle Bauteile mit Kabeln verbunden, erfolgt der finale Anschluss an einer Haushaltssteckdose. Hierbei wird ein handelsüblicher Schuko-Stecker genutzt, wie er auch für zum Beispiel Smartphone-Ladegeräte verwendet wird.
So geht’s: Balkonkraftwerk anschließen in 5 Schritten
Ein Balkonkraftwerk wird in wenigen einfachen Schritten angeschlossen und in Betrieb genommen. Anschließend wird Sonnenlicht in elektrischen Strom umgewandelt. Die Solarenergie kann dann im Haushalt direkt selbst verbraucht oder aber in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden.
Schritt 1: Halterung aufbauen
Bevor der Anschluss erfolgt, muss als erstes die Befestigung beziehungsweise Halterung des Balkonkraftwerks aufgebaut und montiert werden. Diese Unterscheidet sich je nach Einsatzort: Balkon, Dach, Gartenhaus, Carport,Fassade und viele weitere individuelle Orte sind bestens zur Nutzung geeignet.
Schritt 2: Montage der Solarmodule
Steht das System zur Befestigung, müssen die Module noch daran befestigt werden. Auch hier gibt es verschiedene Vorgehensweisen, die sich je nach Einsatzort unterscheiden. Wichtig ist, dass die PV-Module zuverlässig und stabil befestigt sind. Einige Einsatzorte, wie zum Beispiel freie Flächen oder Dächer erfordern hier eine gesonderte Befestigung beziehungsweise Beschwerung.
Schritt 3: Montage des Wechselrichters
Sind die Module fest angebracht, geht es noch darum den Wechselrichter auf der Rückseite eines Moduls anzubringen. Dieser sollte dabei bestmöglich vor Witterung, also direkter Sonneneinstrahlung, Wind und Regen geschützt sein. Der Wechslerichter stellt das Gehirn des Balkonkraftwerks dar und sorgt für dieUmwandlung der Solarenergie. Ohne diesen wäre eine Nutzung des Stroms nicht mit haushaltsüblichen Geräten möglich.
Schritt 4: Anschluss der Komponenten
Sind alle Bauteile angebracht und befestigt, müssen diese noch verbunden werden. Jetzt werden die Solarmodule, je nach Anzahl, mit einem oder mehreren Wechselrichtern verbunden. So wird der in den Solarmodulen gewonnen elektrische Strom an den Wechselrichter weitergeleitet. Der Wechselrichter muss außerdem noch mit einem Schuko-Kabel ausgestattet werden.
Schritt 5: Balkonkraftwerk anschließen
Wenn alle Hardware-Komponenten miteinander verkabelt sind und das Balkonkraftwerk an seinem Einsatzort angebracht ist, steht der Inbetriebnahme nichts mehr im Weg. Der Anschluss des Balkonkraftwerks erfolgt in der Regel über einen Schuko-Stecker an einer haushaltsüblichen Steckdose. Allerdings ist auch ein Anschluss an zum Beispiel eine Betteri-Buchse möglich, diese Variante erfordert allerdings zusätzlichen Aufwand und Kosten durch eine Fachkraft.
Wenn Sie einen Balkonkraftwerk-Speicher besitzen und diesen in Ihr Balkonkraftwerk-System integrieren möchten, können Sie sich dieses Video ansehen:
Balkonkraftwerk an Steckdose anschließen
Für viele ist die wichtigste Frage, wie das Balkonkraftwerk überhaupt an das Stromnetz angeschlossen wird. Was häufig nach einem komplexen Projekt klingt, ist denkbar einfach. Der Solarstrom fließt von den Solarmodulen über den Wechselrichter und anschließend in das Stromnetz. Vom Wechselrichter gibt es ein ausgehendes Kabel, dass an die Steckdose angeschlossen wird.
Zur Auswahl stehen verschiedene Anschlussmöglichkeiten. Die meisten Betreiber einer Stecker-Solaranlage nutzen zum Anschluss eine haushaltsübliche Steckdose, wie sie für Staubsauger oder auch das Ladegerät für Smartphone,Computer und andere Elektronik verwendet wird. Alternativ gibt es auch die Anschlussmöglichkeiten via Betteri-Buchse oder über einen sogenannten Wieland-Stecker möglich. Beides erfordert allerdings die Unterstützung durch eine qualifizierte Fachkraft und verursacht damit nicht nur mehr Aufwand, sondern auch zusätzliche kosten beim anschließen eines Balkonkraftwerks.
Aus diesem Grund wird in der Regel fast immer eine Schuko-Steckdose, wie sie in allen Haushalten hierzulande vorhanden ist, genutzt.
Gut zu wissen: Balkonkraftwerk-Sets werden mit einer verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufbau und Anschließen desBalkonkraftwerks ausgeliefert. Dort findest Du alle Infos, die Du für diese Schritte wissen musst!
Ist das Balkonkraftwerk angeschlossen ermöglichen zugehörige Apps in der Regel einen Einblick in den Stromfluss und die erbrachte Produktion der Mini-Solaranlage. Das hilft Produktion und Verbrauch besser zu verstehen und auch aufeinander abzustimmen.
Rechtliche Vorgaben beim Anschluss eine Balkonkraftwerks
Nicht nur technisch müssen ein paar Punkte beachtet werden, auch die hierzulande geltenden Gesetze und Vorschriften machen einige Vorgaben, die beim Anschließen einer Stecker-Solaranlage erfüllt werden müssen.
Anmeldung beim Netzbetreiber
Verpflichtend ist derzeit die Anmeldung beim Netzbetreiber. Hierbei handelt es sich nicht um den Anbieter Deines Stromvertrags, sondern den Bereitstellen der Infrastruktur. Meist sind das die örtlichen Stadtwerke. Hier muss die Nutzung eines Balkonkraftwerks vor der Inbetriebnahme angemeldet werden. Zwar braucht es keine offizielle Genehmigung, wie bei Großflächen Solaranlagen, trotzdem muss der Betreiber in diesem ersten Schritt informiert werden.
Viele Betreiber stellen hierfür eine Formular oder ähnliche Funktionen auf ihrer Webseite bereit. Alternativ ist auch ein formloses Schreiben mit allen wichtigen Angeben und technischen Daten möglich. In der Regel erfolgt dann binnen einiger Tagen oder weniger Wochen eine Rückmeldung. Wichtig ist, dass dieser Schritt vor der Inbetriebnahme vollzogen wird. Das Balkonkraftwerk darf erst nach Rückmeldung durch den Netzbetreiber angeschlossen werden.
Registrierung im Marktstammdatenregister (MaStR)
Dieser Schritt muss spätestens binnen eines Monats nach der Inbetriebnahme des Balkonkraftwerks erfolgen. Die Stecker-Solaranlage kann also bereits angeschlossen werden und die Registrierung nachträglich erfolgen. Das sogenannte Marktstammdatenregister ist ein behördliches Register aller Strom-und Gasanlagen und Einheiten im deutschen Energiesystem. Es wird von der Bundesnetzagentur geführt und verwaltet.
Hier müssen sich Betreiber eines Balkonkraftwerks registrieren und anschließend die Daten ihrer PV-Anlage hinterlegen. Auch optionale Batteriespeicher sind hier anzugeben. Dieser Schritt ist für Balkonkraftwerke, wie auch großflächige Solaranlagen gleichermaßen verpflichtend.
Vorteil: Die Anmeldung im Marktstammdatenregister (kurz MaStR) kann online ohne Papierfomulare durchgeführt werden. Die Bundesnetzagentur bietet hierfür ein eigenes Online-Portal an, in dem die Registrierung in wenigen Schritten selbst durchgeführt werden kann.
Einspeisegrenze beim Balkonkraftwerk anschließen
Balkonkraftwerke unterscheiden sich in zwei wesentlichen Punkten von herkömmlichen, großflächigen Solaranlagen. Zum einen ist es natürlich die Größe, denn während große Solaranlagen über viele Module und meist mehrere Kilowattpeak-Leistung (kWp) verfügen, bestehen Balkonkraftwerke aus einem bis vier Solarmodulen.
Neben der Anzahl der Module unterscheiden sich diese auch in Leistung. Klar ist, weniger Module liefern auch weniger Power, doch unabhängig davon sind alle Balkonkraftwerke bei der EInspeisegrenze limitiert. Bisher durften nicht mehr als 600 Watt in der Spitze eingespeist werden. Doch noch im Jahr 2024 wird dieses Limit mit dem “Solarpaket 1” auf 800 Watt erhöht. Balkonkraftwerke verfügen daher über entsprechende Wechselrichter, die bei dieser Grenze abgeriegelt sind.
Im Gegenzug profitieren die Stecker-Solaranlagen beim Anschluss und dem Betrieb von vielen gesetzlichen Vereinfachungen. Es ist weder eine Genehmigung erforderlich, noch unterliegen Balkonkraftwerke steuerlichen Abgaben. Auch eine Abnahme beziehungsweise Inbetriebnahme durch eine Fachkraft ist nicht notwendig. Das vereinfacht die Nutzung erheblich und reduziert obendrein außerdem auch die Anschaffungskosten.
Einziger Nachteil ist die Tatsache, dass Balkonkraftwerke mit Blick auf die Vereinfachungen leider auch keine Vergütung für den eingespeisten Stromerhalten. Ungenutzt Energie wird also im Netz verschenkt und bringt weder Ersparnis noch Einnahmen. Aus diesem Grund gilt es, möglichst viel der produzierten Solarenergie direkt selbst zu verbrauchen. Das geht zum Beispiel durch die abgestimmte Nutzung von Wasch- oder Spülmaschine. Außerdem, die Stromspeicher ist eine ausgezeichnete Lösung für nicht verbrauchten Strom, indem sie überschüssige Energie in der Batterie speichert, um sie nachts zu nutzen, und so Stromkosten spart.
- Solarflow AB2000*1+ Balkonkraftwerk 800W: Jährliche Ersparnis von €438
- Speicherkapazität von 1.920Wh mit einem Akku, 7.680Wh mit vier Akkus
- Dual MPPT
- Kompatibel mit den auf dem Markt erhältlichen Balkon-Solarmodulen und Mikrowechselrichter
Was ist ein Schaltplan für Balkonkraftwerke?
Ein komplexer Schaltplan ist für ein Balkonkraftwerk nicht notwendig. Die Stecker-Solaranlage wird einfach Schritt-für-Schritt zusammengebaut. Wer unsicher ist, kann dennoch im Vorfeld den Anschluss zwischen Modulen, Wechslerichter und Schuko-Steckdose grob skizzieren. Das kann den späteren Aufbau erheblich erleichtern und gibt die Reihenfolge beim Balkonkraftwerk anschließen vor. Hierfür werden zunächst alle Bestandteile gesichtet und anschließend deren Einsatz in einem Plan visualisiert.
Balkonkraftwerk an Verteilerdose anschließen: Geht das?
Das Balkonkraftwerk wird über eine bestehende Verteilerdose des Haushalts angeschlossen. Wichtig, ist, dass es sich dabei nicht um Mehrfachsteckdosen oder Verlängerungskabel handelt. Diese sollten beim Anschluss von Balkonkraftwerke vermieden werden. Statt selbst gebauter Verlängerungen sollten geeignete Zubehör-Kabel verwendet werden. Außerdem ist es ratsam, den Schuko-Stecker immer direkt an der Verteilerdose anzuschließen. Balkonkraftwerke sind aus diesem Grund mit Schuko-Kabeln in verschiedenen Längen erhältlich.
Balkonkraftwerk ausrichten
Neben dem ordnungsgemäßen Anschließen des Balkonkraftwerks ist auch eine sorgfältige Ausrichtung der Solarmodule von Vorteil. Wird das Sonnenlicht optimal genutzt, maximiert das den Ertrag des Solarstroms. Mehr Strom bedeutet in diesem Fall einen höheren Eigenverbrauch und weniger vom Anbieter bezogenen Strom. Das reduziert die Stromkosten und sorgt für eine schnellere Amortisation des Balkonkraftwerks.
Oft wird angenommen, dass die Solarmodule in Richtung Süden ausgerichtet werden müssen, um effizient und profitabel zu arbeiten. Doch diese Annahme ist längst überholt. Immer leistungsstärkere PV-Module ermöglichen mehr Ertrag sodass auch eine Ausrichtung nach Osten oder Westen rentabel ist. Gleiches gilt für eine Südost und Südwest Ausrichtung.
Eine Ost-West-Ausrichtung kann sich lohnen, wenn zum Beispiel tagsüber kaum Strom verbraucht wird. Dann können die Spitzenproduktionen auf die frühen Morgen- und Abendstunden gelegt werden und es wird mehr Energie genutzt. Diese Variante ist damit vor allem für berufstätige interessant.
Lediglich eine Ausrichtung nach Norden ist nahezu immer unrentabel und lohnt sich nicht. Hier wird schlichtweg zu wenig Energie produziert, sodass sich die Kosten der Solaranlage nicht amortisieren.
Gut zu wissen: Während sich normale Solaranlage meist erst nach 10 bis15 Jahren amortisieren, haben Balkonkraftwerke oft schon nach nur fünf Jahren mehr Kosten eingespart, als der anfängliche Kauf gekostet hat.
Fazit: Ein Balkonkraftwerk anschließen geht in wenigen Schritten
Wer ein selbst Solarenergie produzieren möchte, kann das am einfachsten mit einem Balkonkraftwerk machen. Die Montage und auch der Anschluss eines Balkonkraftwerks ist denkbar einfach und erfolgt in wenigen Schritten ganz ohne Fachpersonal. Künftig dürfte der Prozess zum Anschluss und zur Inbetriebnahme noch einfacher werden. So entfällt mit der neuen 800 Watt Einspeisegrenzen bald auch die Pflicht zur Anmeldung beim Netzbetreiber. Dann muss nur noch eine Meldung im Marktstammdatenregister erfolgen. Damit stellt der einfache Weg zum Anschluss von Balkonkraftwerken einen entscheidenden Vorteil gegenüber großflächigen Solaranlagen dar.
Künftige Trends und der steigende Anteil der erneuerbaren Energien dürften einerseits weiter für Vereinfachungen und eine zunehmende Verbreitung von Solar und auch Balkonkraftwerken führen. Außerdem sinken damit langfristig auch die Investitionskosten für Betreiber, denn schon heute sind Module und Wechselrichter nicht nur leistungsfähiger als vor 10 Jahren, sondern auch kostengünstiger als zuvor. Heute heißt es: Balkonkraftwerk anschließen, loslegen und Geld sparen. Langfristig sinken mit einer solchen Solaranlage nämlich nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch die eigenen Stromkosten.