Antworten auf eure Fragen: Balkonkraftwerk im Garten aufstellen
Nicht nur auf den Dächern von Gebäuden lassen sich Photovoltaikanlagen anbringen, sondern auch im eigenen Garten können sie problemlos aufgestellt werden. Bei den meisten dieser Anlagen handelt es sich um sogenannte Inselanlagen, die nur zum Eigenbedarf gedacht sind. Für größere Anlagen gelten bestimmte Regelungen. Zudem sind sie meist an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.
Wie du ein Balkonkraftwerk im Garten aufstellen kannst, welche Vorteile dies hat und was du beachten musst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Ist ein Balkonkraftwerk im Garten erlaubt?
Eine kleine Inselanlageim Garten ist erlaubt und bedarf auch keiner besonderen Genehmigung, wenn kein Strom in das öffentliche Netz eingespeist wird. Wird eine Genehmigung erst ab einer bestimmten Größe fällig. Diese Grenze liegt in den meisten Bundesländern bei drei Metern Höhe und neun Metern Länge.
Balkonkraftwerk im Garten aufstellen: Allgemeines
Balkonkraftwerke, die im Garten aufgestellt werden, sind in der Regel Mini Photovoltaikanlagen, die aus einem Solarmodul, Wechselrichter, einer Ladesteuerung, der Verkabelung und einem Stromspeicher bestehen.
Solche Anlagen können nicht nur im Garten, sondern auch auf einem Garagen-oder Gartenhausdach montiert werden. Ob eine vorherige Genehmigung erforderlich ist, hängt von der Größe des Balkonkraftwerks sowie der Nutzung ab. Wird die erzeugte Energie beispielsweise nur für den Eigenverbrauchgenutztoder wird diese auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist?
Welche Vorteile hat ein Balkonkraftwerk im Garten?
Ein Balkonkraftwerk im Garten aufstellen hat gleich mehrere Vorteile:
- Du produzierst und verbrauchst deinen eigenen Strom, sodass die übrigen Stromkosten geringer sind
- Du erzeugst „grünen Strom“, der keine Treibhausgase verursacht
- Du verfügst über eine Stromversorgung im Garten, auch wenn hier kein öffentliches Stromnetz vorhanden ist
- Gartengeräte wie Mähroboter können direkt mit dem eigenen Strom aufgeladen werden
Welche Photovoltaik-Gartenanlagen gibt es?
Neben der sehr beliebten Mini-Photovoltaikanlage, die aus PV-Modulen, einem Wechselrichter, der Verkabelung, einer Ladesteuerung und einem kleinen Stromspeicher besteht, gibt es auch mobile Alternativen. Hierzu zählen:
- Solar-Gartenleuchten: Dies sind kleine Photovoltaik-Anlagen, die in Gärten installiert werden können, um Wege zu beleuchten oder bestimmte Bereiche hervorzuheben. Sie laden sich tagsüber auf und leuchten nachts.
- Solar-Brunnen oder -Teiche: Diese nutzen Solarenergie, um Wasserpumpen zu betreiben, die Wasser in Brunnen oder Teiche pumpen.
- Solar-Gewächshäuser: Diese nutzen Solarenergie, um die Temperatur im Inneren des Gewächshauses zu regulieren und optimale Wachstumsbedingungen für Pflanzen zu schaffen.
- Solar-Gartenhäuser: Diese kleinen Strukturen können als zusätzlicher Wohnraum, als Arbeitsplatz oder als Aufbewahrungsort genutzt werden und nutzen Solarenergie für Beleuchtung, Heizung und andere elektrische Geräte.
- Freiflächen-Photovoltaikanlagen: Diese größeren Anlagen werden oft auf freiem Feld installiert und können genug Strom produzieren, um ein ganzes Haus oder sogar ein kleines Unternehmen zu versorgen.
- Solar-Carports: Dies sind Strukturen, die Autos vor den Elementen schützen und gleichzeitig Solarenergie erzeugen.
- Solar-Ladestationen: Diese Anlagen nutzen Solarenergie, um Elektrofahrzeuge aufzuladen.
Alle diese Anlagen tragen dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Umwelt zu schützen.
Wie groß sollte eine Photovoltaik Freiflächenanlage im Garten sein?
Die Frage der Anlagengröße ist insofern von Bedeutung, da sie die Deckung des Energiebedarfs beeinflusst. Wie viel Strom du im Garten bzw. im Haus benötigst, solltest du zuerst überschlagen, um die Größe zu ermitteln.
Für kleinere Gartengeräte wie eine Teichpumpe oder Beleuchtung reicht eine kleine Anlage. Hierfür werden nicht mehr als 1.000 Watt Leistung benötigt. Das Balkonkraftwerk 800 Watt erfüllt Ihre Anforderungen voll und ganz. Wenn allerdings der Elektro-Rasenmäher in der Gartenhütte geladen werden soll oder sich dort ein Kühlschrank befindet, braucht es ein größeres Balkonkraftwerk im Garten.
Damit du ein besseres Gefühl dafür bekommst, wie hoch dein Stromverbrauch ist, hier eine kleine Übersicht:
- LED-Leuchte: bis zu 6 Watt pro Leuchte
- Lichterkette mit 100 Lichtern: 10 Watt
- Pflanzenlampen im Gewächshaus: 12 Watt je Lampe
- Heizung im Gewächshaus: 2.500 Watt
- Teichpumpe: 25 Watt
- Poolpumpe: 500 Watt
- Akku laden Mähroboter: 40 Wat
- Elektrogrill: 2.500 Watt
- Kleiner Kühlschrank: 100 Watt
- Kühlschrank mit Gefrierfach: 150 Watt
Beachte, dass der Stromverbrauch natürlich auch von der Betriebsdauer abhängt. Wenn ein großer Kühlschrank 24 Stunden am Tag läuft, verbraucht dieser logischerweise mehr als der Elektrogrill, wenn du nur für eine Stunde grillst.
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Wo kann ich ein Balkonkraftwerk aufstellen?
Häufig werden die Solarmodule fest installiert. Egal ob auf dem Garagen-, Carport-oder Gewächshausdach-die Möglichkeiten sind vielfältig. Auch eine Installation auf einer freien Rasenfläche bzw. an der Fassade ist denkbar.
Wenn das Balkonkraftwerk im Garten eine bestimmte Größe hat, werden spezielle Aufständerungen verwendet, die entweder auf einer Terrasseoder direkt auf dem Rasen platziert werden. Vorteil dieser Aufständerungen ist die optimale Ausrichtung der Anlage zur Sonne.
Darauf solltest du bei der Aufstellung achten
Bei der Aufstellung einer Photovoltaikanlage in deinem Garten solltest du einige Dinge beachten. So sind für die Installation auf einem Dach besonders Schrägdächer geeignet, die nach Süden neigen. Diese Dächer sorgen für den optimalen Energieertrag.
Sollte eine Installation auf dem Dach nicht möglich sein, lohnen sich freistehende Solarmodule, bei denen die Neigung zur Sonne und Ausrichtung frei gewählt werden kann. Achte darauf, dass die PV-Module nicht im Schatten oder unter Bäumen stehen. Verschmutzung durch umstehende Pflanzen oderein schattiges Plätzchen sorgen für eine starke Ertragsminderung.
Wenn du dein Balkonkraftwerk auf eine Freifläche in deinemGartenstellst, achte darauf, dass Nachbarn nicht von den Solarmodulen gestört oder geblendet werden. Zudem muss die Anlage regelmäßig gereinigt werden. Doch auch das kannst du normalerweise selbst übernehmen. Eine umfangreiche,regelmäßige Wartung wie bei Solaranlagen auf größeren Häuserdächern ist bei PV-Gartenanlagen normalerweise nicht nötig. Die Reinigung solltest du immer im Frühling erledigen, sodass die starke Sonnenstrahlungim Sommer optimal genutzt werden kann.
Rechtlichesbei PV-Freiflächenanlagen
Am einfachsten ist die Nutzung einer Mini-Photovoltaikanlage, die nicht mehr als 800 Watt erzeugt. In diesem Fall brauchst du keine extra Genehmigung und kannst bis zu dieser Grenze auch per haushaltsüblichen Schuko-Stecker den Strom in das Stromnetz einspeisen.
Dafür solltest du allerdings einen rücklaufgeschützten Stromzähler installiert haben, der deinen eingespeisten Strom separat erfasst. Mit einer solch kleinen Anlage kannst du etwa rund 200 Euro an Stromkosten pro Jahr einsparen.
Falls du dich für eine größere Photovoltaik-Freiflächenanlage entscheidest, kann es sein, dass du zuerst eine Baugenehmigung brauchst. Die Größe der Anlage ist hierbei ein Kernkriterium. Meist muss ab einer Höhe von 3 Metern und einer Länge von 9 Metern eine Genehmigung eingeholt werden.
Möchtest du eine solch größere Anlage für den privaten Gebrauch im Garten aufstellen, holst du die Genehmigung in der Regel beim zuständigen Denkmalamt ein. Zusätzlich musst du dich bei der Montage der Anlage eventuell an einen Bebauungsplan halten.
Eine größeres Balkonkraftwerk kann auch zu einem höheren Aufwand gegenüber dem Finanzamt führen. Sobald deine Anlage eine Spitzenleistung von 30kWp überschreitetund der erzeugte Strom verkauft wird, musst du Einkommenssteuer zahlen und ein Gewerbe anmelden. Sollten deine Einkünfte aus dem Verkauf von Strom 22.000 Euro pro Jahr überschreiten, musst du auf diesesogarUmsatzsteuer in Höhe von 19 Prozent zahlen.
Vorsicht Meldepflicht
Ganz egal, ob du eine kleine oder große Anlage betreibst. In beiden Fällen ist eine Anmeldung beim Netzbetreiber notwendig, sofern du Strom ins Netz speist. Bei Anlagen mit einer Leistung von maximal 800 Watt ist eine Selbstanmeldung per vereinfachtem Verfahren möglich. Erbringt deine Anlage noch mehr Leistung, muss siedurch die Elektrofachkraft angemeldet werden, die sie installiert hat.
Leider musst du deine Anlage auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erfassen, was zu zusätzlichem Aufwand führt. Die Registrierung kannst du unabhängig von der Größe selbst vornehmen.
Fazit: Balkonkraftwerk im Garten aufstellen
Ein Balkonkraftwerk im Garten aufstellen ist kein Hexenwerk und ist normalerweiseschnell erledigt. In der Regel handelt es sich um Inselanlagen, die nicht unbedingt an das Stromnetz angeschlossen werden, sondern nur für den Eigenverbrauch genutzt werden. Mit diesen Inselanlagen kann eine Stromversorgung im Garten aufgebaut werden, um beispielsweise Gartengeräte zu laden, ein Gewächshaus mit Strom zu versorgen oder einen Elektrogrillzu nutzen.
Bei größeren Anlagen solltest du den Aufbau einemExperten überlassen.Denn je größer, desto komplexer ist die Anlage. Eine fachgerechte Installation ist das A und O.
Zudem solltest du die Meldepflichten beachten, wenn du Strom in das öffentliche Netz einspeist. Deine Einnahmen aus dem Verkauf von Strom musst du auch in deiner Steuererklärung angeben. Ab einer bestimmten Größe der Photovoltaikanlage ist außerdem eine vorherige Baugenehmigung erforderlich.