
Balkonkraftwerk 800 Watt: Ab wann ist mehr Leistung erlaubt?
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Balkonkraftwerke, auch bekannt als Stecker-Solaranlagen, durften bisher maximal 600 Watt Leistung einspeisen. Die Anmeldung der Anlagen war dafür deutlich vereinfacht und eine Genehmigung war nicht erforderlich. Ab dem Jahr 2024 wird die Grenze von Balkonkraftwerken auf 800 Watt erhöht. Dann können Besitzer einer Stecker-Solaranlage mehr Strom einspeisen. Erfahren Sie jetzt mehr über die 800 watt balkonkraftwerk!
Ein Balkonkraftwerk unterscheidet sich zunächst nicht von einer gewöhnlichen Solaranlage. Aus Sonnenlicht wird elektrischer Strom gewonnen und anschließend eingespeist beziehungsweise selbst verbraucht.
Der größte Unterschied: Bei einem Balkonkraftwerk ist diese Einspeiseleistung jedoch per Gesetz auf 800 Watt begrenzt. Dafür kann die Einspeisung direkt über eine haushaltsübliche Steckdose erfolgen. In der Regel besteht ein Balkonkraftwerk daher aus einem bis maximal vier Solarmodulen.
Bestandteile eines Balkonkraftwerks: Ein Balkonkraftwerk besteht aus Solarmodulen, die das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln. Da es sich dabei um Gleichstrom handelt und nicht den haushaltsüblichen Wechselstrom, muss die gewonnene Energie anschließend noch umgewandelt werden. Diesen Schritt übernimmt der Wechselrichter, bei Balkonkraftwerken oft ein Mikro-Wechselrichter. Anschließend wird das Kabel vom Wechselrichter direkt in die Haushaltssteckdose eingesteckt.
Durch die kompakte Bauweise, können die Balkonkraftwerke an vielen Orten installiert werden. Wie der Name bereits verrät, vor allem an Balkonen. Doch auch Flachdächer von z.B. Garagen oder Carports, an der Fassade und auf freien Flächen im Garten lässt sich ein Balkonkraftwerk nutzen.
Am 16. Mai 2024 hat die Bundesregierung das Solarpaket 1 verabschiedet, das neue Gesetze für alle Balkonkraftwerke in Kraft setzt. Dieses Gesetz enthält die Erlaubnis, die Einspeiseleistung des Wechselrichters auf 800W einzustellen. Doch das ist nicht alles. Nicht nur der Ertrag von Balkonkraftwerken soll besser genutzt werden, auch die Hürde zur Inbetriebnahme soll noch weiter herabgesetzt werden.
Dafür wird die Bürokratie weiter abgebaut und künftig ist keine Anmeldung mehr beim Netzbetreiber notwendig. Stattdessen reicht die vereinfachte Registrierung beziehungsweise Anmeldung im Marktstammdatenregister aus.
Das Ziel hinter der Maßnahme, bis zu 800 Watt Leistung zu ermöglichen, soll einerseits den Ausbau der Erneuerbaren Energien vorantreiben und damit zum Klimaschutz beitragen. Denn Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden, dafür aus der Energiesektor bereits ab 2035 zu sehr großen teilen auf fossile Energiequellen verzichten. Andererseits können Besitzer einer Stecker-Solaranlage so auch selbst ihre Stromkosten noch weiter senken und die kompakten Solaranlagen amortisieren sich noch schneller.
Benutzer, die bereits ein Balkonkraftwerk besitzen, zögern vielleicht, ob sie ihr Balkonkraftwerk von 600W auf 800W aufrüsten sollen. Generell bedeutet eine höhere Leistung eine höhere Stromerzeugung, die direkt zur Versorgung von Haushaltsgeräten verwendet werden kann. In Deutschland, wo die Stromkosten ständig steigen, ist diese Ausgabe normalerweise lohnenswert. Übrigens wird Haushalten, die monatlich nur wenig Stromkosten haben, normalerweise nicht empfohlen, ein 800W Balkonkraftwerk einzusetzen, da dies eine lange Amortisationszeit bedeutet.
Balkonkraftwerke sind längt erschwinglich geworden und ab rund 500 Euro erhältlich. Ausschlaggebend für den Preis sind aber vor allem Anzahl und Größe der Solarmodule. Die Preise variieren dabei je nach Anbieter und Qualität. Wer zu einem Komplettset greift, erhält alle notwendigen Bauteile mit dem Kauf: Halterungen, Wechselrichter, Kabel und Solarmodule sind inklusive.
Die Zendure Balkonkraftwerk ist mit hocheffizienten Solarmodulen und einem 800W Mikrowechselrichter ausgestattet. Es bietet eine Garantie von bis zu 15 Jahren und ist eine hervorragende Wahl für Sie.
Die Installation Balkonkraftwerken ist denkbar einfach. Zuerst werden die Solarmodule an den Halterungen befestigt. Je nach Einsatzort könne das beispielsweise Dachhaken oder Aufständerungen sein. Anschließend werden die Module mit dem Wechselrichter per einrastendem Stecker verbunden. Im letzten Schritt erfolgt dann der Anschluss per Kabel an die Steckdose. Fertig!
Besitzer eines Balkonkraftwerks profitieren vor allem von geringeren Stromkosten. Je nach große der Stecker-Solaranlage lassen sich die Stromkosten um mehrere hundert Euro im Jahr senken. In der Regel dauert es fünf Jahre bis sich ein Balkonkraftwerk amortisiert hat, also genauso viel Geld eingespart wurde, wie es ursprüngliche gekostet hat. Bei einer Laufzeit von 20 Jahren und mehr ist ein Kauf in der Regel äußerst rentabel.
Hinzu kommt außerdem der Nachhaltigkeitsaspekt, denn mit mehr klimafreundlicher Solarenergie wird auch weniger fossiler, klimaschädlicher Strom benötigt. Das spart CO2 und trägt zum Schutz des Klimas bei. Durch die Balkonkraftwerk Erhöhung auf 800 Watt kann in Zukunft noch mehr grüne Energie genutzt werden.
Wie viel Strom ein Balkonkraftwerk am Ende produziert ist natürlich von der Größe, dem Standort und der Ausrichtung abhängig. Doch selbst kleinere Anlagen mit nur zwei Solarmodulen können bis zu 5 kWh am Tag produzieren.
Die Ausrichtung ist maßgeblich entscheidend für den Stromertrag eines Balkonkraftwerks. Dabei wird zwischen zwei Aspekten unterschieden, der Himmelsrichtung und dem Aufstellwinkel. In welche Himmelsrichtung die Solarmodule ausgerichtet sind, lässt sich nicht immer flexibel wählen. Allerdings ist eine Südausrichtung längst kein Muss mehr. Auch Anlagen mit Blick nach Ost und West liefern hervorragende Erträge. Die Module sollten dabei idealerweise im 30 Grad Winkel aufstellt sein.
Ja, ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt muss in Deutschland sowohl im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. Trotz der geringen Größe und der Eigennutzung sind solche Anlagen meldepflichtig, da sie Strom ins öffentliche Netz einspeisen können.
Wenn Ihre Balkonkraftwerk über die Grenze von 800 Watt hinausgeht, wird es rechtlich nicht mehr als Balkonkraftwerk bezeichnet und Sie können nicht von den Vorteilen eines Balkonkraftwerks profitieren, wie zum Beispiel einer vereinfachten Registrierung.
Nein, Balkonkraftwerke können normalerweise nicht bei Stromausfällen verwendet werden, da die meisten Standardwechselrichter für den Netzanschluss konzipiert sind, d.h. sie schalten sich aus Sicherheitsgründen automatisch ab, wenn sie feststellen, dass das öffentliche Stromnetz keinen Strom hat.